Mein Weg zur Astronomie

Seit frühester Kindheit interessiere ich mich für den Sternenhimmel. So fragte ich z.B. mit 5 Jahren, warum denn der Mond beim Autofahren immer mitfährt *grins*. Als ich 12(?) war, schenkten mir meine Eltern ein kleines Newtonfernrohr aus dem Kaufhaus. Es hatte einen Spiegeldurchmesser von 76mm, und vom Komfort her war es mit einem stark vergrößernden Fernglas und Stativ zu vergleichen. Trotz aller Schwierigkeiten machte ich viele erstaunliche Beobachtungen damit. Ich entdeckte Jupiter mit seinen vier großen Monden und den Saturn mit seinem Ring. Im Deepsky-Bereich war mit diesem Teleskop leider nur der große Orionnebel und die Andromedagalaxie zugänglich, welche ich schon vorher mit dem Fernglas betrachtet hatte. Meine interessanteste Feststellung mit diesem Teleskop war die Tatsache, dass sich die Planeten alle in etwa in einer Ebene um die Sonne bewegen, so wie es in den wissenschaftlichen Dokumentationen auch immer dargestellt wird.

Sehr bald lernte ich Frank Wierny von den Oldenburger Sternfreunden kennen, der mir bei der Suche nach einem geeigneten Teleskop half. Da ich zu damaliger Zeit Deepsky und Planeten beobachten wollte, empfahl er mir, ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop in einer Gabelmontierung zu kaufen. Nach einiger Zeit und vielem Suchen in Kleinanzeigen (Internetsuche war damals noch sehr eingeschränkt) fand ich genau solch ein Gerät von einem Astronomieverein aus Bremen. Dieser verkaufte das Teleskop im Kundenauftrag für eine Frau, deren Mann vor einiger Zeit verstorben war. Naja, wie auch immer, bald kam das Teleskop in einem großen Karton. Ich fand den Tubus und das Stativ vor und stellte fest: alles ist in diesem Karton, nur Verpackung oder Zeitungspapier zwecks Schutz wurde wohl irgendwie......vergessen?! Faulheit?! Manche Leute kann man nicht verstehen, muss man auch nicht! Tja, und wie es kommen musste, kam es auch: die Schmidtplatte hatte einen riesen Sprung einmal quer rüber und auf dem Hauptspiegel lagen kleine Glassplitter. Verdammt! Der Komet "Halebob" war zu dieser Zeit gut zu sehen, und dennoch entschied ich mich, das Teleskop zu behalten und es auf Kosten der Versicherung bei Celestron reparieren zu lassen. Ich wartete etwa fünf Wochen und bekam dafür immerhin eine nagelneue Schmidtplatte und einen gereinigten Spiegel. Leider war auch "Halebob" schon wieder ziemlich klein und ich konnte nur noch in ein paar klaren Nächten den Kometenkern betrachten, was trotz der Umstände aber ein Genuss war. Zu diesem Teleskop kam nun noch eine GoTo-fähige Montierung dazu, die LXD55 von Meade, eine Webcam und entsprechende Adapter.

Zurzeit interessieren mich am meisten die Planeten Mars, Saturn, Venus und Jupiter. Mit der neuen Montierung kann man auch bei sehr hohen Vergrößerungen noch mit etwas Mühe den Eigenbewegungen der Planeten nachführen. 2004 machte ich schöne Aufnahmen vom Venustransit vor der Sonne (natürlich mit entsprechendem Sonnenfilter!!! Schaut niemals ohne einen Sonnenfilter in die Sonne!). Dazu kamen super Aufnahmen vom Mars, der im November 2005 der Erde sehr nahe Stand. Durch einen Glückskauf bei Ebay erhielt ich im Sommer 2006 ein "Intes MK-91". Dies ist ein Maksutov-Cassegrain mit 9,1 Zoll Öffnung. Das C8 verkaufte ich nach ausführlichen Tests des neu erworbenen Gerätes. Ende Oktober 2010 erwarb ich ein modifiziertes Meade ACF mit 16 Zoll Öffnung (etwa 40 cm). Es wird auf einer Losmandy G11 Montierung betrieben. Aktuell entstehen recht gute Aufnahmen trotz schlechten "Seeings". Zu sehen sind die Bilder in der jeweiligen Gallerie.

Dieses Bild wurde mit einer recht einfachen Kamera aufgenommen, bei einer Brennweite von ca. 200mm. Wer genau hinguckt erkennt in der Mitte den Planeten Jupiter mit ein paar seiner Monde. So einfach kann man in die Astronomie einsteigen!